Curriculum 4.0

Projektförderungen im Rahmen der NRW-Landesausschreibung zur Entwicklung von Curricula mit Digitalisierung

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Curriculum 4.0
Konsequenzen der Digitalisierung für Studiengangsreformen an deutschen Hochschulen

Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat die Zielsetzung formuliert, dass die Anforderungen der Digitalisierung an die Arbeitskräfte der Zukunft in den Curricula der Hochschulen reflektiert werden. Die Förderung von Kompetenzen der Studierenden für eine digitalisierte Welt steht entsprechend im Fokus dieser Ausschreibung, welche die Entwicklung, Überarbeitung oder Anpassung von Curricula unterstützt. Sie erfolgt im Auftrag des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. 
Für die Antragstellung können sowohl fachliche als auch überfachliche Kompetenzen in den Blick genommen werden. Zentral ist die Förderung von Kompetenzen und nicht ausschließlich der Einbezug von digitalen Technologien: Die notwendigen Kompetenzen gehen weit über den souveränen Umgang mit digitalen Technologien hinaus. Sie umfassen zum Beispiel die Fähigkeiten, Potenziale und Auswirkungen der Digitalisierung auf Gesellschaft und Arbeitswelt zu beurteilen, Digitalisierungsprozesse aktiv und reflexiv zu gestalten und insgesamt mit der rasanten Veränderungsdynamik Schritt halten zu können. Eine Zusammenfassung der häufig genannten überfachlichen Kompetenzen, die hier adressiert werden können (u.a. Problemlösefähigkeit, kritisches Denken, Kollaborationsfähigkeit, Kommunikationskompetenz), können Sie der Broschüre „Future Skills – Kompetenzen für eine digitalisierte Arbeitswelt“ entnehmen.
Infos zur kommenden Ausschreibung erhalten alle Lehrenden per E-Mail und auf den Seiten des ZHQ.

Curriculum 4.0 2020 (Laufzeit 2021-2023)

Dr. Elke Börmann-El Kholy, Prof. Dr. Petra Siegert, Prof. Dr. Bongaerts, Prof. Dr.  Scheer, Prof. Dr. Seibler

Fachbereich Chemie und Biotechnologie
Projekt: Holistisches forschungsbasiertes Studium der Biotechnologie - Exploratives und forschendes studienbegleitendes Lernen
Ziel der curricularen Entwicklung ist die Umsetzung eines Konzepts zum Forschenden Lernen mit Beginn in der Studieneingangsphase und einer Laufzeit von vier Semestern im Bachelorstudiengang Biotechnologie (2.-5. Fachsemester). Für dieses Lehrkonzept werden 7 Module (34 Leistungspunkte) neu strukturiert und inhaltlich miteinander verknüpft. Die Studierenden forschen in Modul-übergreifenden Projekten zu eigenen Fragestellungen. Dies erfordert eine selbstständige und eigenverantwortliche Arbeitsweise. Durch die Zusammenarbeit in größeren Projektteams lernen die Studierenden über digitale Plattformen zu kommunizieren und kollaborieren, sowie ihre Projekte gegenseitig zu bewerten, zu analysieren und gemeinsam über einen längeren Zeitraum voranzutreiben. Die Fähigkeit des wissenschaftlichen Schreibens entwickeln die Studierenden hierbei als übergreifende Kompetenz, da diese zum Austausch von Informationen zwingend erforderlich ist. In semesterbegleitenden Workshops werden die Studierenden regelmäßig ihre Projekte mittels Vorträgen und Poster vorstellen und Feedback zum Geleisteten erhalten. Neben dem Erwerb zentraler Arbeitsmarktkompetenzen wie Kommunikation und Zusammenarbeit wird der wissenschaftliche Umgang mit Literatur und Daten erlernt.

Curriculum 4.0 2019 (Laufzeit 2020-2022)

Prof. Dr. rer. nat. Martin Pieper

Fachbereich Energietechnik
Projekt: Maschinenbau-Laborausbildung 4.0

Die zugrundeliegende Idee ist, dass durch die Bündelung der früher einzelnen Teillabore einerseits ein größerer Lernerfolg durch eine bessere Verknüpfung des Lernstoffs bei den Studierenden erzielt wird und andererseits berufsweltspezifische Kompetenzen intensiver vermittelt werden. Dies soll insbesondere durch eine Kombination von Einzelversuchen aus unterschiedlichen Teildisziplinen wie z.B. Konstruktion, Thermodynamik, Strömungslehre, Werkstoffkunde und Regelungstechnik im Rahmen größerer Projekte erreicht werden. Als weiteres Mittel ist die Nutzung von digitalen Elementen vorgesehen. So kann ein Teil der Kommunikation und des Berichtswesens und die Messwerterfassung z.B. digital stattfinden. Hierfür wird vor allem die vorhandene Lernplattform ILIAS, aber auch industrietypische Projektmanagement-Software verwendet. Ferner ist geplant neben Experimenten auch Simulationen durchzuführen und diese anschließend experimentell zu validieren, wodurch ein besseres Verständnis für moderne Entwicklungsmethoden erreicht wird. Hier werden die am Fachbereich üblichen Programme, wie Matlab Simulink, Ansys oder Comsol Multiphysics, verwendet.

Die Lernziele der einzelnen Labormodule bauen aufeinander auf, wobei sukzessive die Komplexität der Aufgabenstellung und der Anforderungen an die Studierenden gesteigert wird. Als weitere Forderung der acatec Studie können die Module der ersten beiden Semester (Ingenieur-Projekt 1 und 2) als unter-stützende Veranstaltungen angesehen werden, in denen die Grundlagen des Experimentierens, die Auswertung und das Berichtswesen – auch digital - adressiert werden (über ILIAS). Hierbei wird auf Erfahrungen, die mit „Studieren Lernen“ im Rahmen des SQSL Projektes (Qualitätspakt Lehre) an der FH Aachen und am Fachbereich gemacht wurden, zurückgegriffen.
Die folgenden Module im 3. bis 5. Semester werden dann projektorientiert durchgeführt und beinhalten Elemente des forschenden Lernens, zur Förderung der Kreativität und der Eigenständigkeit der Studierenden. Konkret besitzen die neuen Labormodule die folgenden Lernziele und Lernarrangements.